Durch eine kieferorthopädische Apparatur selbst werden die Zähne nicht geschädigt. Allerdings ist das Zähneputzen durch eine festsitzende Zahnspange erschwert. Auch die natürliche Selbstreinigung durch die Zunge und den Speichel werden behindert. Deshalb ist eine gute Mundhygiene seitens des Patienten sehr wichtig. Nach jedem Essen, selbst nach kleinen Snacks zwischendurch, sollte auf ein sorgfältiges Zähneputzen geachtet werden. Bleiben Beläge oder Speisereste auf dem Zahn vorhanden, so entstehen zunächst weißliche Entkalkungen, was dann im späteren Verlauf zu Karies führt.
Um solchen Zahnschäden vorzubeugen, tragen wir auf Wunsch vor dem Einsetzen einer festen Zahnspange einen fluoridhaltigen Schutzlack auf die Glattflächen der Zähne auf. Dieser unsichtbare Schutz hilft Zahnschmelzschäden vorzubeugen, wird aber eine sorgfältige Mundhygiene nicht ersetzten. Eine regelmäßige Prophylaxe beim Hauszahnarzt ist gerade mit fester Zahnspange mindestens zweimal pro Jahr erforderlich.
Wurzelresorptionen können nicht nur bei einer kieferorthopädischen Behandlung auftreten. Jedoch sind sie häufiger, bei einer kieferorthopädischen Behandlung mit umfangreichen „Zahn-hin-und-her-Bewegungen“ (sog. Jiggling) zu beobachten, welche durch mangelnde Mitarbeit des Patienten verursacht werden können (wie z.B. durch unregelmäßiges Trageverhalten von kieferorthopädischen Apparaturen oder ständigem Bracketverlust). Auch die auf die Zähne ausgeübte Kraft durch z.B. die standardisierten Bögen aus Edelstahl, gerade am Anfang der Behandlung, spielt eine große Rolle bei der Entstehung von Wurzelresorptionen.
Um solchen Wurzelresorptionen vorzubeugen, können superelastische Bögen verwendet werden. Hierbei wird eine genau dosierte Kraftabgabe ermöglicht. Zudem sind solche Bögen angenehmer für den Patienten. Nebenwirkungen sind sehr viel seltener, jedoch nicht gänzlich auszuschließen.
Während einer kieferorthopädischen Behandlung befindet sich der Knochen, der die Zähne umfasst, in regelmäßigen An- und Abbauvorgängen, schließlich wollen wir die Zähne bewegen. Bedingt durch die Zahnbewegung, stehen die Zähne nicht so fest wie sonst im Knochen, sondern lockern sich etwas. Dieser Zustand normalisiert sich nach Ablauf der Behandlung wieder.
Durch die Krafteinwirkung während einer kieferorthopädischen Behandlung kommt es ggf. zu Überempfindlichkeiten der Zähne oder zu Schmerzempfindungen. Solche Schmerzen treten vor allem in den ersten Tagen nach Einsatz einer kieferorthopädischen Apparatur auf, sowie nach Aktivierung bei einem Kontrolltermin und sind vollkommen normal (gutes Zeichen, die Zahnspange wirkt). Sollten die Schmerzen zu stark werden, können Sie uns gerne kontaktieren.
Sollten nicht nur Zahnfehlstellungen, sondern auch Fehlstellungen des Kiefers vorliegen, werden spezielle kieferorthopädische Apparaturen verwendet. Hierbei kommt es vor, dass Schmerzempfindungen im Kiefergelenksbereich oder Muskelbeschwerden (Muskelkater) auftreten. Sollten die Schmerzen zu stark werden, können Sie uns gerne kontaktieren.
Nach Entfernung der Zahnspange neigen die Zähne dazu, sich wieder in ihre ursprüngliche Position zurück zu stellen. Um solche Rezidive zu verhindern werden sog. Retentionsgeräte über längere Zeit oder teilweise sogar ein Leben lang eingesetzt. Hierbei unterscheidet man eine lose Zahnspange, eine durchsichtige Halteschiene oder einen unsichtbaren, festsitzenden Haltedraht (Retainer), der an der Innenseite der Zähne befestigt wird. Gehen diese Stabilisierungsmaßnahmen kaputt oder sogar verloren, kontaktieren Sie uns bitte umgehend, sonst kann es wiederum zu den oben erwähnten Rezidiven kommen. Die Kontrollen der Stabilisierungsmaßnahmen sollten auch nach Abschluss der Behandlung im Abstand von einem Jahr eingehalten werden.